Dienstag, 15. Februar 2011

Fjellet

© Bavaria Film/ Regie: Ole Giæver

Nora und Solveig steigen gemeinsam auf den Berg, auf dem sie vor 2 Jahren ihren Sohn Vettle verloren haben. Nun erwartet Solveig ein Kind, das das Liebespaar eigentlich gemeinsam aufziehen will. Doch etwas stimmt nicht mit ihrer Beziehung. Das neue Leben scheint alte Wunden aufzureißen. Gleichzeitig aber wehrt sich Nora dagegen, über den Tod ihres Sohnes zu reden. Solveigs letzte Hoffnung ist die Rückkehr an den Ort des schrecklichen Geschehens.

Die Kamera begleitet die beiden Frauen durch eine idyllische und friedliche Gebirgslandschaft. Gleichzeitig hat die Einsamkeit aber auch etwas Bedrohliches. Für mich zumindest. Was, wenn mir auf einer solchen Wanderung etwas zustößt? Weit und breit gibt es keine Menschenseele, die mir helfen könnte. 

Die Landschaft spiegelt für mich auch die Emotionen des Films wieder. Auf der einen Seite geht es ruhig zu. Kein Druck auf die Tränendrüse, keine Action, kein Drama. Und doch schwingt da diese tiefe Traurigkeit mit, die die Frauen in sich tragen. Traurigkeit über den Verlust des Kindes, über das Scheitern der Beziehung und ihre Unfähigkeit miteinander zu trauern. Nora und Solveig stoßen sich gegenseitig voneinander fort, sind beide nicht in der Lage, einander das zu geben, was sie brauchen, um die Situation zu bewältigen. Und gerade das macht diese Geschichte so unendlich tragisch und rührend. 

Obwohl in dem Film nahezu nichts passiert, ist mir keine Minute langweilig. Ich lasse mich vollkommen aufsaugen von der Atmosphäre des Films, so dass am Ende dann doch ein paar kleine Tränen kullern. Ich bin beeindruckt, wie die Schauspielerinnen es schaffen, trotz reduzierter Handlung derart viele Gefühle zur mir in den Zuschauerraum zu transportieren.

Leider kann ich meine Bewunderung nicht zum Ausdruck bringen. Weder Regisseur noch Schauspieler sind anwesend. Dabei ist das Ende der Berlinale noch nicht in Sicht. Sind sie etwa gar nicht angereist?
Aber das bleibt dann auch der einzige Wermutstropfen dieses Abends.

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