Freitag, 17. Februar 2012

Flying Swords of Dragon Gate


© Berlinale/ Regie: Tsui Hark
Auch nach diesem chinesischen Film stehe ich wieder mit Kollegen zusammen und rekapituliere im Kollektiv die Handlung. Diesmal gelingt es uns jedoch gemeinsam, zumindest die Motive der einzelnen Figuren nachzuvollziehen. Ich versuche das Ergebnis unserer illustren Diskussionsrunde einmal zusammen zu fassen: Da ist so ein Königreich mit einem Ost- und einem Westbüro. Die sind böse. Und dann gibt es da so etwas wie Martial Arts Guerillas. Die sind gut. Die Bösen jagen eine schwangere Ex-Zofe, die wiederum von einer geheimnisvollen Kämpferin gerettet wird. In einem Hotel mitten in der Wüste, unter dem ein Schatz begraben liegt, treffen sie alle zusammen. Ergänzt wird dieses Stelldichein von Schatzsuchern, die während des anstehenden Sandsturms das Gold einsacken wollen. Klingt merkwürdig? Iwo!

Mehr noch als die vollkommen haarsträubende Story, wenn man das überhaupt so nennen kann, hat mich die Optik des Films irritiert. Selten habe ich so schlechte CGI gesehen. Ich fühlte mich permanent wie in einem Videospiel. Ständig flog irgendetwas durch die Luft: Schwerter, Dolche, Scherben und Menschen. Vielleicht habe ich auch einfach zu wenig Ahnung von Kung Fu Filmen, um es schätzen zu können, dass Jet Li durchs Bild düst wie Superman persönlich. Getoppt wurde das dann noch vom spektakulärsten Schnitt der Filmgeschichte: Der Sandsturm rollt an und droht die Meute zu begraben – CUT – alle stehen gemütlich beisammen und halten ein Schwätzchen. Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll.

Über Flying Swords of Dragon Gate etwas Positives zu sagen, fällt mir schwer. Eine Charakterentwicklung ist nicht vorhanden, von den meisten Personen weiß ich nicht einmal, welche Funktion sie eigentlich in der Geschichte haben. Als hätte ich nicht schon genug Probleme, die Leute auseinanderzuhalten, muss auch noch eine Doppelgängerstory integriert werden, die mich dann vollends verwirrt. Nein, ich kann wirklich nichts Positives über Flying Swords of Dragon Gate sagen. Außer vielleicht: 3D war irgendwie nett. Aber wir wissen ja alle, was „nett“ heißt, oder?!



2 Kommentare:

  1. Liebe Sophie Berlinale,

    mein persönliches Berlinale-Highlight waren Ihre Kritiken und Moviepilot-Beiträge - vielen Dank für die gekonnt subjektive und dabei aufschlussreiche Berichterstattung!

    Es dankt :-)
    Katerine E.

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  2. hihi...gekonnt subjektiv ! das ist war.
    und dieser satz "Vielleicht habe ich auch einfach zu wenig Ahnung von Kung Fu Filmen" auch.

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